Vielfach wird die prognostizierte demographische Entwicklung, die langfristig zu moderat sinkenden Bevölkerungszahlen führen wird, als Begründung angeführt, warum man nicht in vermietetes Wohneigentum investieren sollte. Allzu häufig werden dabei zwei entscheidende Aspekte übersehen: Zum einen ist die Bevölkerungszahl derzeit noch nicht rückläufig und die Politik, allen voran unsere Bundesfamilienministerin, steuert hier massiv dagegen, wie man an Maßnahmen wie z. B. Elterngeld, Kindergelderhöhung, Ausbau der Kinderbetreuung und Riesterförderung für Familien auch deutlich ablesen kann. Zum anderen wird der anhaltende Fachkräftemangel in Deutschland und der trotz allen Unkenrufen weiterhin gute Wirtschaftsstandort sowie die weiterhin zunehmende Globalisierung den Zuzug aus dem Ausland, gerade von hochqualifizierten ausländischen Mitbürgern weiter beschleunigen.
Nicht zuletzt deswegen und auch durch gewisse gesellschaftliche Entwicklungen wie hohe Anzahl an Single-Haushalten (14,2 Mio Einpersonenhaushalte im Jahre 2002 – das waren 37 Prozent aller Haushalte in der BRD – besonders in den Ballungszentren aufgrund hoher Scheidungsraten weiterhin Tendenz stark steigend) zeigt die Anzahl der Haushalte, die für den Wohnungsbau einen wesentlich bedeutenderen Faktor darstellt, einen ungebrochenen Trend nach oben bei der Mietnachfrage.
Die Anzahl der Haushalte ist in den letzten zehn Jahren um ca. sechs Prozent gewachsen, das sind fast 250.000 neue Haushalte pro Jahr. Außerdem steigt der Wohnflächenbedarf pro Kopf der Bevölkerung nach Schätzungen des Research-Instituts empirica bis zum Jahr 2030 weiterhin an. In der Vermietung z.B. wirkt sich dies in der Form aus, dass gutverdienende Singles oder Pärchen in der heutigen Zeit meist großzügige Drei- oder sogar Vierzimmer-Wohnungen mieten anstatt der vielleicht ausreichenden Zweizimmer-Wohnung. Ausreichend Platz und Freiräume zu haben ist in diesem Zusammenhang der Ausdruck von Wohlstand und ein Indikator für Lebensqualität.
Nachfrage aus dem Ausland – Institutionelle Anleger greifen zu
Während also deutsche Privatanleger noch immer miesepetrig in die Vergangenheit schielen und sich von Horrorberichten über Schrottimmobilien und Mietnomaden vom eigenen Immobilienmarkt fern halten lassen, haben ausländische Investoren längst die Chancen in diesem Markt erkannt. Seit geraumer Zeit gehen die spektakulären Meldungen über Paketverkäufe von Wohnungen im Tausenderpack durch die Presse. Ausländische Investoren kaufen Wohnungen in Deutschland im erheblichen Umfang auf und lachen sich ob der teilweise lächerlich niedrigen Preise ins Fäustchen. Im internationalen Vergleich ist der deutsche Immobilienmarkt nämlich erheblich unterbewertet. Auch wurden durch staatliche Förderungen der Investitionen lange Zeit die Mieten künstlich niedrig gehalten und bieten erhebliches Steigerungspotenzial. Wenn ausländische Investoren in Deutschland in erheblichem Umfang, teilweise zweistellige Milliardenbeträge investieren, dann doch einzig und allein vor dem Hintergrund der Wirtschaftlichkeit und der Absicht, vor allem Rendite in deutlich zweistelligem Bereich zu erzielen.
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