Wenn der Ruf im Eimer ist, bleiben Chancen ungenutzt
Seit mehr als zehn Jahren ist die Immobilie als Kapitalanlage in Deutschland mit einem mehr oder weniger negativen Image belegt. Wenn man sich die Gründe für diese Entwicklung ansieht, kommt man zum Ergebnis, dass dies mit Marktentwicklungen vor allem in den Jahren ab der deutschen Wiedervereinigung zusammenhängt. Warum dieses Image und eine Kaufzurückhaltung falsch ist, soll hier erläutert werden.
Im Westen boomte nach und aufgrund der Wiedervereinigung die Konjunktur, die Zinsen waren relativ hoch (die Inflation ebenso). In den damals neuen Bundesländern wurde durch Einführung der „Sonderabschreibung Ost“ der Markt mit einem unverhältnismäßig hohen Angebot überschwemmt. Viele Immobilien wurden in dieser Zeit allein aus steuerlichen Gründen, weitgehend ohne präzise Prüfung von Angemessenheit der Preise, Bau-, Lage und Vermietungsqualität erworben. Auch die Politik förderte diese Euphorie durch Versprechen von “blühenden Landschaften“ . Nach einigen Jahren kam es zu einer gewissen Ernüchterung bei den Investoren, bei manchen auch zu wirklichen Katerstimmungen. Aufgrund des Überangebotes aus dieser Zeit wurden die prognostizieren Mieten nicht erzielt oder im Extremfall standen die Wohnungen auch leer.
Auch mussten leider viele Käufer feststellen, dass sie in der Euphorie zu teuer eingekauft hatten oder auch die Bauqualität und Ausstattung minderwertig war. Ende der 90er Jahre wurde aufgrund der Börsensituation und der Euphorie am „Neuen Markt” viel Geld in Aktien und Aktienfonds investiert (ausgelöst auch durch den Börsengang der Telekom = Volksaktie). Das Ergebnis ist bekannt. In dieser Zeit wurden ebenfalls wenig Immobilien gekauft, weil man ja am Aktienmarkt in der Woche mehr Gewinn erwartete als bei der Immobilie im Jahr. Aus europäischer Sicht bzw. Sicht ausländischer Investoren nahmen Immobilien in Deutschland in den letzten fünfzehn Jahren eine Sonderstellung ein. Während sich in anderen europäischen Ländern die Preise und Märkte in den letzten fünfzehn Jahren prächtig entwickelten, kam es in der BRD aufgrund eingangs beschriebener Entwicklungen zu einer Stagnation, in schlechten Lagen auch zu drastischem Wertverfall.
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